Die Digitalisierung stellt Unternehmen aller Größenklassen vor tiefgreifende Herausforderungen und erfordert oftmals radikale Anpassungen von Produkten und Geschäftsmodellen. Ein Ergebnis solcher ressourcenintensiven Innovationstätigkeiten ist der Aufbau eines kundenzentrierten Ökosystems, welches durch die Verzahnung mehrerer Geschäftsfelder zu einer langfristigen Kundenbindung führt. Neben dem Bestandsgeschäft können neue, teilweise nicht fakturierbare, Produkte und Dienstleistungen angeboten werden, die nicht nur einen neuen Markt erschließen, sondern zudem die Kernprodukte stärken. Dieses Phänomen wird als Flywheel-Effekt bezeichnet, weil sich nach hohen Anfangsinvestitionen eine Eigendynamik einstellt, die durch zunehmende Kundenbindung und Cross-Selling-Effekte selbstverstärkend wirkt.
Wollen KMU von diesem Effekt profitieren, müssen sie mit anderen Unternehmen ein Ökosystem aufbauen, da sie solche Innovationen aufgrund niedriger Ressourcenverfügbarkeit nicht eigenständig leisten können. Besonders durch interorganisationale Netzwerke sind KMU in der Lage, ihr Produkt- und Serviceangebot durch innovative und digitale Geschäftsmodelle zu erweitern und sich so gemeinsam mit Partnerunternehmen als Lösungsanbieter im Markt zu positionieren. Das Forschungsprojekt „FlyNet“ setzt hier an und fokussiert den erfolgreichen Aufbau unternehmensübergreifender Kooperationen zur Etablierung von Flywheel-Effekten für KMU des produzierenden Gewerbes.
Um diese Zielstellung zu erreichen, werden im Rahmen des Forschungsprojekts die in der folgenden Abbildung dargestellten sieben Arbeitspakete erarbeitet, deren erfolgreiche Umsetzung in enger Zusammenarbeit zwischen dem International Performance Research Institute (IPRI gGmbH), dem FIR e.V. an der RWTH Aachen sowie dem Forschungsinstitut Unternehmensführung, Logistik und Produktion der Technischen Universität München erfolgt.