Im deutschen Mittelstand scheitern vier von fünf Digitalisierungsprojekte. Oftmals fehlt es dabei Mitarbeiter/innen an den notwendigen Kontextinformationen, welchem Zweck die Anstrengungen eines Digitalisierungsprojekts dienen sollen. Ein weiterer Faktor ist der Mangel an Fachkräften mit ausreichenden Kompetenzen um die Digitalisierung in allen Bereichen des Unternehmens zu tragen
Mit diesen Problemen konfrontiert, streben immer mehr kmU im Zuge der Digitalisierung nach einer Unternehmenstransformation, welche die Attraktivität für digital-affines Fachpersonal steigern, sowie die Reaktionsfähigkeit des Managements verbessern soll. Grund für das Scheitern einiger Transformationsvorhaben ist häufig, dass vereinbarte Ziele nicht transparent genug kommuniziert und Ressourcen nicht effektiv gebündelt werden. Der Anspruch an Transparenz findet sich in einem immer größer werdenden Anteil des Fachpersonals wieder, welcher schlichtweg durch konventionelle Managementsysteme nicht im geforderten Maß geboten werden kann, da sie zu träge sind und nicht die notwendige Reaktionsfähigkeit bieten können. Der steigende Trend der agilen Managementsysteme ist die Antwort auf diesen Anspruch und es wurden in jüngster Vergangenheit daher einige Ansätze entwickelt, welche dieses Problem adressieren
Darunter Objectives and Key Results (OKR) welches wenige qualitativen Ziele (Objectives) und deren quantitativ messbaren Kernergebnisse (Key Results) für jeweils ein Quartal formuliert. Dabei ist jeder Mitarbeiter aufgefordert für sich entsprechende ambitionierte Teilziele zu definieren welche in ihrer Gesamtheit dem übergeordneten Hauptziel dienen. Dadurch ist klar welcher Zustand in der Zukunft erreicht werden soll und jeder Mitarbeiter kann transparent dargestellt, mit Hilfe der korrespondierenden messbaren Kernergebnissen, einen Zielerreichungsgrad einsehen
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, kmU zu befähigen Objectives and Key Results als agiles Managementsystems einzusetzen. Dabei wird eine Abgrenzung zwischen OKR und anderen Managementsystemen erarbeitet und gleichzeitig aufgezeigt welche Vorteile und Potentiale OKR mit sich bringt. Zusätzlich werden Chancen und Herausforderungen des Einsatzes anhand von Unternehmen mit erfolgreich implementierten OKR-Lösungen identifiziert. Gleichzeitig gilt es zu ermitteln mit welchen Maßnahmen diese Herausforderungen und Barrieren überwunden werden können.
Auf Basis der vorhergehenden Ergebnisse wird ein unternehmensindividuelles Einführungskonzept für OKR gestaltet, welches sowohl auf Chancen als auch auf Herausforderungen eingeht. Durch die Entwicklung eines interaktiven Demonstrators soll dabei die individuelle Auswahl des richtigen OKR-Werkzeugs erleichtert werden. Abschließend wird die konkrete Umsetzung und Pilotierung von OKR in kmU und der daraus entstehende Nutzen dargestellt.