Ökonomische Turbulenzen haben in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Neben dem Klimawandel, der Covid-Pandemie und geopolitischen Schocks wie dem Krieg Russlands in der Ukraine ist eine langfristige Entkopplung der Weltwirtschaft zu beobachten, sogenanntes Decoupling. Decoupling ist häufig die Folge politischer Entscheidungen und somit außerhalb der Kontrolle der betroffenen Unternehmen. Dadurch werden Unternehmen in einen reaktiven Krisenbewältigungsmodus gezwungen, der den unternehmerischen Entscheidungsspielraum erheblich begrenzt. Um den Herausforderungen von Decoupling proaktiv zu begegnen, müssen produzierende Unternehmen resiliente Produktionssysteme schaffen, die sich unter anderem durch die Widerstandsfähigkeit in den unternehmensrelevanten Wertschöpfungsnetzwerken auszeichnen.
Das übergeordnete Ziel von SmartDecoupling ist die datenbasierte Entwicklung von Decoupling-Strategien zum Aufbau resilienter Produktionssysteme. Durch die datenbasierte Identifikation kritischer Ketten innerhalb des Wertschöpfungsnetzwerks können verschiedene Krisenszenarien und Stresssituationen simuliert werden, um die Auswirkungen unterschiedlicher Störungen auf Unternehmen zu bewerten. Die Entwicklung proaktiver Strategien zum Umgang mit Decoupling ermöglichen es Unternehmen, fundierte Entscheidungen zur gezielten Optimierung ihres Wertschöpfungsnetzwerks zu treffen, um ihre globale Ausrichtung strategisch anzupassen. Im Forschungsprojekt werden diese Strategien unter Berücksichtigung technischer (Hardware, Software) und betriebswirtschaftlicher (Strategie, Steuerung, Wirtschaftlichkeit) Fragestellungen pilothaft umgesetzt.